Bautagebuch

Bautagebuch der Oderbruchhütte

Dieses Häuschen präsentierte sich uns im Juni 2010. Erst beim "vor Ort" besichtigen, stellten wir fest, dass es sich bei dem Fachwerk um eine gekonnte, malerische Fälschung handelte.  
Der Garten mit seinem Obstbaumbestand ist eine  herrliche Oase der Entspannung und liegt im Blickfeld des alten Oderdeiches. Bis es dahin ist, dass wir entspannen können, gibt es noch viel zu tun.
Eine unserer ersten Handlungen war die Entfernung der alten, maroden Garage und eine Beräumung des Grundstücks.
Hier sind die stolzen "Bezwinger" nach dem Umsturz.
Nach Beratung mit Freunden von altem Baumaterial, versuchen wir möglichst viele der alten Elemente gekonnt durch "Fachkräfte - Wir selber" auszubauen, genau wie beim Abriß des alten "Wintergartens".
Im "Outfit" eines echten Arbeiters, hilft unser Sohn Benjamin beim Herabnehmen der Dachsteine.
Und wie man unten sieht - natürlich im Team mit seinen Freunden!
Der Dachstuhl ist geschafft und die fleißige "Trümmerfrau" Michael versorgt uns mit Steinen die weiterverwendet werden sollen.
Dem "Rest" rückten wir mit schwerer Technik zu Leibe, mit freundlicher Hilfe der Dienstleistungsgesellschaft in Neulewin (DLN).
Als wir endlich im Frühjahr 2012 so richtig loslegen wollten, machte die Scheune auf Nachbars Grundstück schlapp und stürzte teilweise ein. Eine gefährliche Angelegenheit, denn wir bauen auf der Grenze und müssen den Boden ca. 1,10 m austauschen und verdichten.
Das war so nicht möglich, erst mußte mit der Erbengemeinschaft des Grundstückes der Rückbau der Scheune geklärt werden.
Das hat uns jedoch nicht entmutigt, konnten wir uns so doch schon mit der Gartengestaltung beschäftigen.
Erst einmal wurden die Ackerfurchen, die sich durch den Garten zogen und das Gelände ein wenig begradigt.
Die Rückwand für die kleine Terasse, nebst "Hügel" für den Pool, werden erstellt.
Auch das Gartenhäuschen wurde von uns aufgebaut und die Terasse gepflastert. So hatten wir einen Platz, wo wir auch mal bleiben konnten, um die Fahrerei zu sparen, aber auch, um das mitgebrachte Süppchen zu erwärmen und sich einen Kaffee zu kochen!
Michael ist im Hintergrund beim Birnen pflücken zu sehen. Es war ein "Früchtejahr" und wir hatten jedesmal reichlich zu tun, die unten liegenden Früchte aufzulesen und dann natürlich zu Hause zu verarbeiten.
Endlich ist es soweit!

Im September 2012 geht es los und im Oktober haben wir ein großes Loch im Garten.

Welches dann wieder verfüllt und verdichtet wird

Das "Loch" ist wieder zu - ein Grund für uns zur Freude, denn nun ist die Gefahr des weiteren Einstürzens, seitens der Nachbarscheune, gebannt.

Die Fundamente sind gegossen und da wir dem eventuellen Hochwasser trotzen wollen, bauen wir das Haus gut 60 cm über dem Bodenniveau.
Ob Micha hier denkt - worauf habe ich mich da nur eingelassen?
Wer weiß, aber es geht voran!

Die Fundamente sind gegossen und da wir dem eventuellen Hochwasser trotzen wollen, bauen wir das Haus gut 60 cm über dem Bodenniveau.
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und trotz aller Mühe sieht es so aus, als könnten wir den "Rest" das Verfüllen, erst zur nächsten Bauperiode schaffen.

Neujahr 10 ° über Null - Hurra - wir machen Beton

Und - sieh da - die erste Ecke! Endlich geht es nach oben!
Das Erdgeschoß ist schon gut zu erkennen und wir sind froh, dass wir viele kleine Details mit einbauen können.
Wie z.B. unter den "richtigen" Stürzen, Aussparungen in die dann aus dem alten Haus Holzstürze eingebaut werden. Oder hier unsere "Modderwand". Die Trennwand zwischen Hausflur und Bad wird aus den Steinen des alten Hauses gemauert, die wir "gerettet" haben.
Leider sind wir keine Fotografen, so dass der herrliche Raps schon am Verblühen ist, als ich endlich den Fotoapparat mitbrachte. Es sah traumhaft aus!
Die Decke liegt, die Bewährung hat der Prüfstatiker für gut befunden und nun kann Michael, (leider nicht an der Ostsee mit Moddersand Burgen bauen - das fänd ich auch schön) aber für ihn viel schöner
Beton machen!
Endllich ist es soweit, der Dachstuhl kommt. Leider befinden wir uns schon im Oktober. Alle haben in diesem Jahr wieder gut zu tun und so verschiebt sich der Bau dann doch Woche für Woche. Trotzdem sind wir ganz zufrieden mit dem Geschafften und so ganz schlimm ist es ja nicht, wenn sich der Bau ein wenig setzen kann.

Der erste Mieter ist kurzfristig eingezogen und hat sich in unserem Sturz ein Nest gebaut. Wir haben die Arbeiten daran für diese Zeit eingestellt und freuen uns über das rege Interesse. Es gibt auch so noch genug zu tun.

Am 12. Oktober feiern wir dann unser Richtfest. Es ist kein richtiges Richtfest, denn wir haben statt der Firmen - soviel waren es nämlich nicht - die Menschen eingeladen, die für uns wichtig waren und sind. Einfach die, ohne die wir so ein Projekt nicht stemmen könnten. Das sind in erster Linie unsere Kinder und unsere Familien, aber auch Freunde haben immer wieder geholfen und sind für uns da. Ganz besonders froh sind wir über die tolle Nachbarschaft, die wir in Karlsbiese erleben und so sahen wir das auch als einen guten Grund, um mal daran zu denken und danke zu sagen - anstatt einen überdimensionalen Nagel einzuschlagen. Das hatten wir schon zur Genüge getan, an anderer Stelle.
Der Dachdecker war eine Überraschung.
Durch die Fördermittel mußten wir ja den günstigsten Anbieter auswählen - Firma Wegner aus Neutrebbin - gleich bei uns um die Ecke - und es hat wunderbar geklappt.
Nochmals an dieser Stelle - danke für die gute Arbeit!

Anders gestaltet sich das Fachwerk.

Inzwischen sind fast 6 Wochen nach dem Richtfest vergangen und entgegen der Angabe innerhalb von 4 Tagen, dann steht das Fachwerk um das Haus, wird daran schon 2 Wochen gebastelt - ein Ende ist noch nicht abzusehen. Das was gemacht wird sieht gut aus und so versuchen wir ruhig zu bleiben, schließlich können die Mitarbeiter vor Ort nichts daran ändern und geben ihr Bestes!
Nun gut unsere Fenster sind auch noch nicht da, sollen aber noch eingebaut werden. Das wird bestimmt ganz furchtbar kalt, aber es soll noch passieren.
Dann ist erst einmal Schluß für dieses Jahr -  wir haben auch Anfang Dezember.
Voila`- das sieht doch noch besser aus, als die computeranimierte Version unseres Architekten und ist das Original. Wir haben es geschafft. Dank eines langanhaltenden Herbstes und extrem milden Winters - 1 Woche vor Weihnachten hab ich dann gestreikt - wir hätten fast noch den Garten umgegraben, so gut war das Wetter - haben wir (fast) alles geschafft, was wir uns für 2013 vorgenommen hatten.
Ich war mächtig säumig - ich weiß. So viele Menschen haben mich schon angesprochen.
Aber es war ein verrücktes Jahr. Natürlich fanden wir es schön, dass der Winter uns
verschont hat. Aber wir hatten uns eigentlich auch auf eine kleine Verschnaufpause gefreut.
Tja, da uns diese nicht vergönnt war, konnten wir gleich mit dem Stemmen der Elektroleitungen beginnen.
Hier, mein immer bereiter Bruder Thomas, der die Fräse meisterhaft bedient hat.
Inzwischen ist auch unser Wintergarten fertig und die Verglasung eingebaut.
Die Küche konnte von ihrer "Verkleidung" befreit werden und dieser Raum ist genauso, wie wir
ihn uns vorgestellt haben - mit einem wunderbaren Blick in den Garten, bei dem man den Tag in Ruhe mit einem herrlichen Frühstück beginnen kann.
Gut - bis dahin ist es noch ein ganz schöner Weg. Aber Stück für Stück nehmen unsere Ideen Formen an.

  • Das sind die Helden der Stunde - unsere "Putzertruppe"    Mario, Holger & Frank.Dank ihnen bekam unser Haus bald außen und innen "Farbe". Dabei haben wir es ihnen nicht einfach gemacht. Jedes einzelne Gefach wurde ordentlich abgeklebt und einzeln bearbeitet.
    Heutzutage, wo alles supergerade und perfekt erledigt werden muß, kommen wir und wollen da Beulen und Ecken und Kanten haben - alte Stürze, die eingeputzt werden - ohne Schiene. Ihr habt das super gemacht.
    Habt Dank!
Der Trockenbauer hat begonnen und bald sind die einzelnen Räume zu erkennen. Elektrik liegt schon in Form von Kabeln und es gibt endlich im Haus eine Steckdose. Man freut sich über solche Kleinigkeiten.
Da seht ihr das - das wird eine Toilette. Ich kann es kaum erwarten. Nach 4 Jahren auf einem Plumsklo,
bei dem man immer ein wenig fürchtet, dass es über einem zusammenfällt, da es sicher mindestens so alt
war, wie das alte Haus, ist das ein wunderbarer Anblick. (Ich verzichte auf eine fotografische Darstellung
unserer "Örtlichkeiten" - alle Helfer und Gäste kennen es ohnehin!)
Leider mußte ich lernen, dass es noch ein weiter Weg ist, vom Untergestell bis zum richtigen Becken -
zumal erst noch eine Grube gemacht werden muß. Egal - es geht voran!
Der Pool kostet ganz schön Kraft. Nicht nur, dass wir ein richtiges Fundament erstellen müssen, auch das "Einpacken" dauert. Schließlich soll zum Schluß nur noch der Rand oben rausgucken.

Das ist die Sache mit dem Betonmischer! Nachdem unser jüngerer Sohn auch einen Tag lang bei 34 ° Lufttemperatur am Mischer stehen mußte, weil wir den Pool nur schichtenweise verfüllen konnten, konnte er Karlsbiese nicht mehr soviel abgewinnen.
Verständlich - ich mache das hier auch bei 32 ° und weiß noch, dass ich sowohl meinen Mann als auch
den Pool mächtig verflucht habe. Ein Glück kam dann bald Wasser rein und man konnte sich zwischendrin mal abkühlen.

Und diese Arbeit macht sogar richtig Spaß - wie man sieht. Bei herrlichem Sonnenschein den Pool
sauber machen - das geht. Ich muß aber sagen, Benny hat vorher 4 h lang Melde ausgerissen. Ein Kraut, welches ganz schnell unseren Berg bewuchert hatte.
Wir belegen den Laubengang mit Brettern.
Ich mach die Luiarbeiten und Micha--------Also mal ehrlich - das sieht doch richtig sportlich aus!

Sieht meine Micha nicht glücklich aus - als alles liegt und er schon am Geländer bastelt?
Da ist er der Kachelofen! Zu einem Haus auf dem Land gehört ein richtiger Ofen.
Und wir hoffen, dass unsere Gäste so ein prasselndes Feuer genauso entspannend finden wie wir.
Es hat ja ein wenig gedauert - das Geländer. Und ich muß ehrlicherweise sagen, anfangs dachte ich - man oh man, das ist ja gewaltig. Aber man siehts ja - es lädt ein sich aufzustützen, den Blick ins Land schweifen zu lassen und man kann herrlich sein Weinglas drauf abstellen. Ist ja auch noch nicht fertig - ist erst einmal der Anfang - aber ich muß sagen, es gefällt mir.
Meine Freundin Astrid aus Dresden kam extrafür eine Woche angereist, um mit mir das malern zu meistern
Es hat richtig gut geflutscht mit uns beiden und zwischenzeitlicher anderer Aushilfen.
Am Ende der Woche waren wir fertig, aber auch große Teile des Hauses. Zumindest so, dass die Fliesenleger ungestört arbeiten konnten.
Und mal ehrlich, da sieht es doch dann schon richtig wohnlich aus!
Unser großer Sohn ist uns schon wieder zur Hilfe geeilt.

Vor der Scheune wurde endlich der schon eingefallene Dreck weggefahren und nun konnte
das Gelände begradigt und Rasen eingesäht werde
Das sind unsere immer bereiten und fleißigen Helfer beim 1. Endputz (einer von vielen!).

Ohne die Unterstützung unserer Eltern und Geschwister und natürlich unserer Kinder wären wir nicht soweit.

An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Euch, dass Ihr an uns glaubt und uns immer unterstützt!

Einige machen sauber - andere wiederum genießen die Sonne und meinen dabei zu prüfen, ob die Schornsteinabdeckung paßt! Sie paßt, wie man sieht! Oder testen die Liegequalität der Badewanne!

Meine Eltern mit über 70 bei der Obsternte!!!
Es gäbe noch viele Bilder und Begebenheiten zu diesem Bau, aber das soll es erst einmal gewesen sein.
Nun freuen wir uns auf unsere Gäste und hoffen, dass sie dieser einmaligen Landschaft genauso viel abgewinnen können, wie wir.

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